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Diagnosecodierung in der Primärversorgung

Über das Projekt

Auch in Österreich (wie International) werden eine strukturierte Diagnosecodierung und auch eine vereinheitlichte Patientenkartei (Patient Summary) immer konkreter diskutiert. Eine Erweiterung unserer hausärztlichen Dokumentation zur Erleichterung einer strukturierten Kommunikation innerhalb des Gesundheitssystems ist als sinnvoll zu erachten – die Implementierung muss jedoch entlang der Bedürfnisse der hausärztlichen Primärversorgung gestalten und gut in unseren Alltag integrierbar sein.

Die ÖGAM arbeitet daran, Codierung in den hausärztlichen Praxen zu etablieren und dabei gleichzeitig einen Mehrwert für die Anwenderinnen und Anwender zu erzielen. Als primärer Pilot wurde in Kooperation mit der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften ein Codierungstool entwickelt, welches sämtliche gängigen Codierungen (ICPC2, ICD10, Somed CT) durch einen gemeinsamen Thesaurus ineinander „übersetzen“ kann und damit eine breite Anwendbarkeit hat: 

 

Das ÖGAM Codierungsprojekt – Pilotpraxen gesucht!

by Christoph Powondra und Helmut Dultinger

Vor allem Kolleginnen und Kollegen, die im Rahmen der Codier-Tätigkeit in den PVEs und PVNs in den letzten Jahren Erfahrungen mit ICPC2 sammeln konnten, können uns mit Ihrer wertvollen Erfahrung unterstützen.

Die Rückmeldungen, die wir bisher aus den PVEs bekommen haben, legen nahe, dass mehrheitlich mit Hilfe von selbst angelegten Codelisten gearbeitet wird. Das führt dazu, dass derselbe Begriff in unterschiedlichen Praxen unterschiedlich codiert wird.

Aus unserer Sicht wäre es sinnvoller, wenn es einen für alle einheitlichen Thesaurus (Wortschatz, Wortsammlung) gäbe, bei dem die häufigsten Begriffe (Symptome, Diagnosen) bereits codiert sind.

Das heißt man sucht den Begriff und nicht den Code zu einem Begriff. Das führt zu einer wesentlich besseren Vergleichbarkeit und sinnvollen Datenauswertung.
So einen Thesaurus haben wir in den letzten Monaten erarbeitet.

Die erste Version davon wurde an Pilotpraxen und alle österreichischen PVEs versandt.
Die Softwarefirmen der bereits mit ICPC2 arbeitenden PVEs und PVNs sollten die Tabelle problemlos einspielen können.

Wie kann meine Praxis mitmachen?

Pilotpraxen werden noch gesucht! Auch über Verstärkung im Redaktionsteam freuen wir uns!

Ansprechpartner:

Dr. Christoph Powondra (christoph.powondra@pve-boe.at)

Wir sind bemüht, dass die ICPC2-Module den angemeldeten Pilotpraxen von den Softwarefirmen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Sobald die Tabelle eingespielt ist und Ihr damit arbeitet, würden wir Euch bitten, alle Begriffe, die Euch fehlen, an uns zu schicken. Gerne auch mit Code Vorschlag. Ebenso Korrekturvorschläge.

Den Link zum Feedbackformular findet ihr unter https://oegam.at/icpc-2/feedback-pilot

Was passiert mit den Rückmeldungen?

Die Rückmeldungen werden in einem Redaktionsteam (P. Erber, H. Dultinger, W. Heckenthaler, S. Huter, H. Kornfeil, C. Powondra, C. Vanicek) geprüft, codiert und in die Tabelle eingearbeitet.

Unser Ziel ist es, diesen Thesaurus mit Ihrer Hilfe bis zum Sommer 2022 so weit zu entwickeln, dass man die Mehrheit, der von uns allen verwendeten Begriffe mühelos findet.
Die endgültige Version soll dann dem Ministerium vorgestellt werden, um die Neuerungen damit offiziell zu machen. Die neue Tabelle soll dann derzeitige Version ablösen.

Perspektive

Langfristig ist eine Decision Support Webseite geplant, mit der man sich bei Eingabe der ICPC2 codierten Diagnose über die Arztsoftware verlinken kann. Wir planen die Einbettung der Braun‘schen Kasugraphie, der EBM-Guidelines, häufig verwendeter Scores und hilfreicher Checklisten.
Ein weiterer Mehrwert soll durch die Möglichkeit der Datenerfassung und Datenauswertung analog dem Schweizer FIRE Projekt erzielt werden. Dadurch kann die Versorgung in der Allgemeinmedizin noch besser dargestellt und weiterentwickelt werden.

Partner

Das Projekt wird in enger Abstimmung mit Gesundheit Österreich GmbH, den allgemeinmedizinischen Instituten der österreichischen Universitäten und der österreichischen Gesundheitskasse entwickelt.

Mehr Information zum ICPC-2: