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Ausgangslage</h2>
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Die Steiermark verfügt über ein gut strukturiertes, flächendeckendes Notarztwesen aus bodengebundenen und luftgestützten Notarztsystemen. In Anbetracht der Veränderungen im Gesundheitswesen, stellt sich jedoch die Frage, ob künftig ein, vor allem auf SpitalsärztInnen basierendes Notarztsystem, noch sichergestellt werden kann. Im Sinne der Optimierung der Rettungskette sollte daher bereits frühzeitig auf professionelle ärztliche Hilfe am Notfallort durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin zugegriffen werden.</p>
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Fragestellung</h2>
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Bis dato gibt es in der Steiermark keine landesweiten Daten zur Bereitschaft von niedergelassenen HausärztInnen an der örtlichen Notfallversorgung mitzuarbeiten, sowie zu deren notfallmedizinischen Kompetenzen. Weiters fehlen Daten über eventuell benötigte Voraussetzungen, um künftig die Mitarbeit an der örtlichen Notfallversorgung optimieren zu können.</p>
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Methoden</h2>
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905 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin wurden per E-Mail zur Teilnahme an einer Online Umfrage aufgerufen und war von Februar bis Ende März 2014 über den AGN Web-Server abrufbar.</p>
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Ergebnisse</h2>
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Der Rücklauf belief sich auf 235 auswertbare Fragebögen, was einer Rücklaufquote von 25,97% entspricht. Betrachtet man die Geschlechterverteilung so sind 76 weiblich (32,34%) und 159 männlich (67,66%), mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren. Die Bereitschaft an der örtlichen Notfallversorgung mitzuarbeiten ist landesweit gegeben und im ländlichen Raum (83,1%) höher als in den Bezirkshauptstädten bzw. städtischen Ballungsräumen (16.9%). Die notfallmedizinischen Kenntnisse im Bereich venöser Zugang bzw. der Masken-Beutel-Beatmung werden als „sehr gut“ bzw. „gut“ angegeben. Nachbesserungsbedarf wird bei der endotrachealen Intubation, bei der parenteralen Opiatanwendung und Sedierung gesehen.</p>
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Schlussfolgerungen</h2>
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Die Optimierungsmöglichkeiten werden vor allem im Bereich der sinnvollen Einbindung, insbesondere beim zeitlichen Vorteil gegenüber dem Rettungsdienst, gesehen. Die barrierefreie Zusammenarbeit zwischen den HausärztInnen, den Rettungsorganisationen und Krankenhäusern wird in Zukunft eine große Rolle spielen. Zielgerichtete Fortbildungsmöglichkeiten und gemeinsame Trainings sowie eine effiziente und faire Finanzierung zählen zu den notwendigen Verbesserungen, um künftig die örtliche Notfallversorgung zu optimieren.</p>