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Diagnoseerfassung in der Allgemeinmedizin

IPCP-2 Symbolbild

Die Covid-19 Pandemie hat den eklatanten Mangel an belastbaren Daten aus der österreichischen Primärversorgung einmal mehr deutlich aufgedeckt. So kann zum Beispiel die Frage: „wieviel Risikopatienten werden in der Primärversorgung behandelt?“ nur über Medikationsdaten der Krankenversicherungen (unzureichend) beantwortet werden.

Die Antwort auf die Frage: „wie viele Covid-19 Patienten werden durch die Primärversorgung betreut?“ muss ebenso offenbleiben.

Evaluierbare Diagnosedaten aus den tausenden Kassenordinationen existieren nicht, da sie ohne Code als Textdiagnosen dem Krankenversicherungsträger geschickt werden. Diese sind elektronisch nicht fassbar.
Eine Erhebung belastbarer Daten aus der weitaus überwiegenden Mehrzahl der primärversorgenden Ordinationen wäre deshalb wünschenswert.

Außerdem führt das Fehlen von Daten auch dazu, dass die allgemein medizinischen Ordinationen in der österreichischen Versorgungslandschaft schlecht wahrnehmbar sind. Sie sind für die medizinische Versorgungsforschung nicht gut evaluierbar und für die Politik schlecht fassbar.
Lediglich PVES sind in Österreich dazu verpflichtet Diagnosen in ICPS2 zu codieren.

Daher hat die OEGAM ein Pilot Projekt zur Codierung in allgemeinmedizinischen Ordinationen gestartet: Mit Hilfe eines erweiterten ICPC-2-Wortnetzes (Thesaurus) soll die zurzeit etwas mühsame Code Suche Geschichte werden. In der klinischen Praxis angewandte Begriffe werden in das Diagnosen-Suchfeld eingetragen und automatisch dem entsprechenden Code zugewiesen. Die Codierung erfolgt daher überwiegend indirekt über Eingabe der Begriffe.

Weitere Informationen werden regelmäßig auf der Projektseite ergänzt: https://oegam.at/icpc-2

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